Reisebericht Albanien - Butrint

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Reisebericht "Von Nordgriechenland nach Albanien" 2009
Butrint


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Von Saranda aus führt eine Straße nach Süden zur antiken Stätte von Butrint, heute ein archäologischer Park, der seit 1992 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Die Straße, auch wenn mit Schlaglöchern gespickt, verdanken wir dem Besuch Chruschtschows, der die Stadt 1959 besichtigte. Vorbei geht es am See von Burtint, in dem heute wieder die Muschelbänke aus der kommunistischen Ära genutzt werden. Muscheln waren eine der wenigen albanischen Exportartikel in dieser Zeit.


Muschelbänke im See von Butrint


Übersichtsplan von Butrint


Butrint (griechisch Buthrotos, lateinisch Buthrotum) wurde der Legende nach vom trojanischen Seher Helenos gegründet. Nachweisen lassen sich die ersten Spuren der illyrischen Besiedlung aus dem späten 7. Jh. v.Chr., seit dem 4. Jh. v.Chr. war Butrint der führende Ort eines lokalen Städtebundes.

Butrint liegt an einer außergewöhnlich günstigen Stelle auf dem südöstlichen, erhöhten Ausläufer einer Halbinsel, die auf drei Seiten vom Wasser geschützt wurde: im Osten vom See von Butrint, im Westen vom Ionischen Meer, im Süden durch eine Verbindung beider Gewässer, dem "Kanal".

Unter den Römern wurden Veteranen in Butrint angesiedelt und eine rege Bautätigkeit begann, deren Reste man heute noch überall sieht. In byzantinischer Zeit wurden bereits früh christliche Kirchen gebaut. Auch im Mittelalter behielt die Stadt ihre Bedeutung, seit dem 15. Jh. setzte jedoch der Niedergang ein, weil das umliegende Gelände versumpfte. Venezianer und Türken nutzten abwechselnd bis ins 19. Jh. die Zitadelle und Festungen am Kanal. Im 20. Jh. begannen die Ausgrabungen, die bis heute fortgesetzt werden.

Direkt gegenüber dem Parkplatz, auf der anderen Seite des Kanals, heute verbunden durch eine Autofähre, steht eine dreieckförmige Festung, die durch die Venezianer zwischen dem 14. und 17. Jh. genutzt wurde. Das Ausgrabungsgelände von Butrint ist als archäologischer Park konzipiert, den man auf einem schönen Rundgang unter Bäumen erkunden kann. Am Ende einer kleinen Allee durchstößt der Besucher die Stadtmauern und sieht auf der rechten Seite die ergrabenen und restaurierten Gebäude des öffentlichen Bereichs. Der Asklepiostempel liegt dort zwischen dem Prytaneion (Rathaus) und dem Theater. Dieses entstand im 3. Jh. v.Chr. und konnte etwa 2000 Personen aufnehmen. Bis vor einiger Zeit fanden dort noch moderne Aufführungen statt. Wie der löchrige Bretterboden auf der vom Grundwasser überfluteten Orchestra vermuten lässt, ist dies jedoch wohl länger schon nicht mehr der Fall.
 


Bereich mit Asklepiostempel und Rathaus

Theater

Vor dem Theater befinden sich Reste römischer Thermen, die heute Wasserschildkröten und Fröschen als Badepark dienen. Den Weg weiter folgend kommt man an der Agora vorbei zum als "Gymnasion" bezeichneten Bereich, wohl einem öffentlichen Gebäude, welches in der Mitte einen Brunnen mit Apsis zeigt, der wieder aufgemauert wurde.

Dem Rundgang weiter folgend erreicht man das frühchristliche Baptisterium, welches zu den bedeutendsten dieser Gattung im gesamten Römischen Reich zählt. Rund um das Taufbecken stehen zwei Säulenkränze mit je 8 Säulen. Der gesamte Boden ist mit einem Mosaik versehen, das zum Schutz vor der Witterung mit einer Plane und Kies bedeckt ist.


Frühchristliches Baptisterium

Nur wenig weiter steht eine dreischiffige Basilika mit beträchtlichen Ausmaßen (Länge 31 m, Breite 22,5 m).
Direkt davor liegen das Nymphäum und das griechische Tor mit Türmen, welches den Zugang zur inneren Stadt bewachte.
 


Basilika

Nymphäum


Der Weg führt weiter am Meer entlang zum Seetor und Löwentor, weiteren Durchgängen der Stadtmauer bis zur Zitadelle. Von dort bietet sich ein herrlicher Ausblick über dem Kanal bis nach Korfu.


Löwentor


Blick von der Zitadelle nach Korfu


Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Butrint


 

aktualisiert: 26.02.17

 

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