Reisebericht Nordgriechenland - Thessaloniki

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Reisebericht "Von Nordgriechenland nach Albanien" 2009
Thessaloniki


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Thessaloniki ist nach Athen die zweitgrößte Stadt in Griechenland mit ca. 1,1 Millionen Einwohnern. Beim Landeanflug kann man bereits erkennen, wie sich die neuen Wohn- und Industrieviertel einem Schleimpilz gleich über die die Landschaft immer weiter ausbreiten. Am Flughafen angekommen, hat der Reisende allerdings eher das Gefühl auf einem deutschen Regionalflughafen gelandet zu sein. Man fährt wenige Meter mit dem Bus vom Flugzeug zum Terminal und kann dann zuschauen, wie das Gepäck ausgeladen und mehr oder weniger direkt auf das Gepäckband befördert wird. So muss man zumindest nicht lange auf seine Koffer warten (http://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_Thessaloniki oder http://www.thessalonikiairport.com).

Will man dann jedoch mit Auto oder Bus zu seinem Zielort weiterfahren, empfiehlt sich ein Hotel außerhalb der Stadt oder sehr viel Geduld. Der Thessalonike, wie wohl andere Großstädter auch, fährt gerne und viel mit dem Auto, selbst wenn es nur zum Zigarettenholen geht. Dafür wurde bereits ein zweiter Schnellstraßenring rund um die Stadt gebaut, der den kompletten Verkehrsinfarkt aber auch nur weiter aufschiebt. Inzwischen beginnt man aus Verzweiflung sogar mit dem Bau einer U-Bahn, die bei anderen Städten dieser Größe längst üblich ist.


Blick nach Thessaloniki vom Hotelstrand des Sun Beach, Agia Triada

Geschichtlich gesehen ist Thessaloniki für griechische Verhältnisse eine junge Stadt. Sie wurde erst im Jahr 315 v.Chr. vom makedonischen König Kassandros gegründet, was trotzdem jeden Amerikaner in Staunen versetzt. In byzantinischer Zeit war Thessaloniki nach Byzanz/Konstantinopel die zweitwichtigste Stadt und galt als mitregierende Stadt. So wurden viele Kirchen und öffentliche Bauten errichtet, wovon einige noch heute zu sehen sind. Ein Großteil der spätbyzantischen äußeren Stadtmauer und der Zitadelle kann besichtigt werden.


Zitadellenturm


Byzantinische Stadtmauer an der Zitadelle


Im Archäologischen Museum von Thessaloniki sind Funde aus allen Epochen der Stadtgeschichte zu sehen.

Glashase aus römischem Glasgefäß

Golddiadem aus römischer Zeit

Nach der Eroberung durch die Osmanen im Jahr 1394 haben sich viele Muslime und Juden in der Stadt angesiedelt. Trotzdem blieb das Areal lange Zeit auf die durch die byzantinische Stadtmauer eingeschlossene Fläche beschränkt. Das Wahrzeichen von Thessaloniki ist der "Weiße Turm", der heute direkt an der Uferpromenade liegt. In osmanischer Zeit diente er als Gefängnisturm und wurde "Roter Turm" genannt, aufgrund der roten Innenwände, angeblich von dem Blut der Gefangenen. Nach der Befreiung von der osmanischen Herrschaft wurde er innen weiß gestrichen, erhielt so seinen heutigen Namen und wird als Touristenattraktion genutzt.

Alexanderdenkmal am Meer

Der "Weiße Turm" an der Hafenpromenade

Noch im Jahr der Befreiung durch die griechische Armee 1912 bestand die Bevölkerung in Thessaloniki zu 1/3 aus Griechen, 1/3 aus Osmanen und 1/3 aus Juden. Heute leben nur noch sehr wenige Muslime und ca. 2000 Juden in der Stadt. Bei einem Brand 1917 wurde der gesamte Südteil der Stadt weitgehend zerstört und danach neu angelegt.
Die Kirche des Heiligen Dimitrios gilt heute als wichtigste Kirche in der Stadt, obwohl sie nicht die Kathedrale darstellt. Der Oberbau wurde nach der Zerstörung durch den 2. Weltkrieg neu gebaut. In der Krypta finden sich Mosaike aus dem 7. und 9. Jahrhundert sowie Reste römischer Thermenanlagen, die in frühchristlicher Zeit als erste Kirchen genutzt wurden. Auch rund um die Kirche finden sich Reste der römischen Stadtbebauung. Seit 1988 ist die Kirche wie andere byzantinische Bauwerke in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.

Kapelle in der Krypta der Dimitrioskirche

Kirche des Heiligen Dimitrios


Allgemein zu Thessaloniki: http://de.wikipedia.org/wiki/Thessaloniki, https://www.thessaloniki.travel/en/ oder http://www.saloniki.org/index_de.htm


 

aktualisiert: 26.02.17

 

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