Exkursionsbericht Teil 2

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Exkursionsbericht "Auf den Spuren der Römer in Germanien" 1994, Teil 2

13. Oktober 1994 - entlang der Lippe

 

Vom Rhein die Lippe aufwärts reihen sich römische Legionslager wie Perlen an einer Kette. Im Abstand eines Tagesmarsches wurden die Lager eingerichtet, um die Expansion des römischen Reiches unter Kaiser Augustus nach Osten voran zu treiben.

 

Die Legionslager Holsterhauen, Haltern, Oberaden und Anreppen sind die bekanntesten. Die Lager wurden nach der Niederlage des Varus und der Aufgabe der Expansionspläne nach 9 n.Chr. aufgegeben. Da es sich zum einen lediglich um Marschlager, also um Holzbauten handelte, sind Ausgrabungsbefunde nur in geringem Umfang vorhanden und es ist zu vermuten, dass einige postulierte Lager zwischen den identifizierten, bereits Baumaschinen zum Opfer gefallen sind. Zum anderen wurden die Lager planmäßig geräumt und alle brauchbaren Gegenstände mitgenommen, so dass die Befunde äußerst rar sind.


Vormittags konnte die zur damaligen Zeit aktuelle Grabung im Römerlager Anreppen (bei Paderborn) besichtigt werden. Das Lager wurde im Mündungsgebiet von Lippe und Glenne angelegt. Die Führung hielt Grabungsleiter Dr. Johann-Sebastian Kühlborn, der den aktuellen Stand der Grabung vorstellte. Dieses Lager war längsoval angelegt mit einer Fläche von ca. 23 ha (750 m x 330 m). Dort lebten zwischen 5000 und 8000 Soldaten. Spektakuläre Funde wurden dort nie ausgegraben. Es war auch nicht das östlichste Lager, wie vorher angenommen wurde.

Weitere Informationen bei Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Römerlager_Anreppen.

 

Ausgrabungsplan des Römerlagers Anreppen

 

Ausgrabung im Legionslager Anreppen mit Bodenverfärbungen durch organisches Material


Die nächste Besichtigung führte zur Grabung im Lager Oberaden, welches flächenmäßig größer als das in Anreppen ist. Bereits im Jahr 1905 wurde das Mehrlegionenlager durch Pfarrer Otto Prein entdeckt. Seitdem fanden eine Vielzahl Grabungen auf dem Gelände statt. Das Lager ist von siebeneckiger Gestalt und weist mit seinen Seitenlängen von rund 840 x 680 Metern eine Fläche von etwa 56 Hektar auf.

Grabungsplan Römerlager Oberaden

3D-Rekonstruktion des Römerlagers Oberaden

Weitere Informationen bei Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Römerlager_Oberaden. Vor allem die spektakulären Holzfunde aus den Brunnenkonstruktionen machten Oberaden bekannt.

Nach der Besichtigung der Ausgrabung folgte eine Führung durch das kleine, aber sehenswerte Stadtmuseums in Oberkamen, in dem viele Funde aus dem Legionslager zu sehen sind (http://www.stadtmuseum-bergkamen.de/).


 

Am Nachmittag folgte dann der Besuch des Römermuseums in Haltern, einem weiteren Standort für ein Legionslager an der Lippe. Das 1993 eröffnete Museum birgt zentral die wichtigsten Funde aus den Lagern entlang der Lippe (https://www.lwl-roemermuseum-haltern.de/).

Das Römermuseum wurde zwischen den südlichen Umwehrungen von Feld- und Hauptlager erbaut und vollzieht deren Verlauf durch die Gebäudeform nach.

 

Weitere Informationen bei Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Römerlager_Haltern.

 

Römermuseum Haltern


 

 

aktualisiert: 26.02.17

 

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