Geschichtsreise Iran

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Geschichtsreise 03. - 13. November 2015: Auf den Spuren der Geschichte durch Iran und Istanbul
* Archäologisch-kulturhistorische Highlights *

Ausführlicher Exkursionsbericht als pdf

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Kurzübersicht Reiseprogramm (mehr Details siehe Exkursionsbericht und Fotoalbum)

Die Rundreise begann in Teheran mit Anschlussflug nach Ahwaz. Dann ging es mit dem Bus weiter über Shiraz und Isfahan zurück nach Teheran. Den Abschluss der Tour bildeten 2 Tage in Istanbul mit den wichtigsten Highlights.

03.-04.11.: Teheran
Start der Rundreise war in Teheran, der Hauptstadt des Irans mit schätzungsweise acht bis neun Millionen Einwohnern im Stadtgebiet und über 11 Millionen in der Metropolregion.
Wichtige Besichtigungspunkte in Teheran waren:
Golestanpalast
Der Kadscharenherrscher Fath Ali (1762-1834) ließ zahlreiche Repräsentationsbauten errichten, u.a. den Golestanpalast, der in den folgenden Jahren immer mehr erweitert wurde. Unter den Pahlaviden (1925-1979) fanden dort nur noch offizielle Empfänge statt. Der Palast dient heute als Museum und ist seit 2013 UNESCO Weltkulturerbe.
Der Palastkomplex bestand aus unterschiedlichen Gebäuden, die zum Teil im 20. Jhdt. abgerissen wurden. Das Museumsgebäude, das mit seinen Spiegelsälen hervorragend restauriert wurde, zeigt die Sammlungen der kadscharischen Herrscher mit Geschenken von europäischen Regenten v.a. aus dem 19. Jhdt.
Einige noch vorhandene Gebäude sind unter Restaurierung und nicht zugänglich.
Basar
Wie in jeder größeren Stadt im nahen und mittleren Osten ist der Besuch des Basars ein Muss. Er soll der größte der Welt sein. Der große Basar ist kein typischer Touristenbasar und man kann als Ausländer mehr oder weniger unbehelligt hindurch schlendern.
Nationalmuseum
Es ist wohl das wichtigste der vielen Museen in Teheran. Im Museum sind Funde von der Altsteinzeit bis zur Sassanidenzeit (224 bis 651 n.Chr.) ausgestellt. Leider befinden sich viele der besten Stücke in europäischen Museen wie dem Louvre oder dem British Museum. Die wertvollsten Objekte liegen für Besucher unzugänglich in der Schatzkammer des Museums.
Abginehmuseum
Das Gebäude wurde vor etwa 90 Jahren errichtet und diente unter Nasser zwischenzeitlich als ägyptische Botschaft. Seit 1980 ist es das iranische Glas- und Keramikwarenmuseum mit einem Querschnitt durch die iranische Kunst über die Jahrhunderte. Neben den ausgestellten Objekten ist vor allem die im Stil des 19. Jhdts. restaurierte Inneneinrichtung sehenswert.
Link: http://www.glasswaremuseum.ir
Azadi Tower
Mitten in einem riesigen Verkehrskreisels liegt das 45 Meter hohe Monument aus Zeiten der Schah-Herrschaft, erbaut zwischen 1969 und 1971. Es symbolisiert die Vereinigung islamischer und sassanidischer Architektur. Die Verkleidung besteht aus weißen Marmorplatten aus Isfahan.

04.-06.11.: Ahwas (oder Ahwaz)
Ahwaz ist eine Stadt im Südwesten vom Iran, nicht weit von der irakischen Grenze entfernt. Die meisten Bewohner sind arabischer Abstammung, beeinflusst durch die Nähe zum Irak. Der große Basarbereich in der Innenstadt bietet vor allem Kleidung und Dinge des täglichen Lebens zum Kauf an.
Nach dem Flug in die Stadt ging es von dort aus zu zwei weiteren Weltkulturerbestätten nördlich von Ahwaz.
Tschogha Zanbil
Die elamitische Stadt aus dem 12. Jhdt. v.Chr. wird dominiert durch die imposanten Überreste der Zikkurat im Zentrum des heiligen Bezirks. Durch die Verwendung teils ungebrannter Tonziegel sind viele der Gebäude und Tempel bis auf die Fundamente oder einige Mauerreste verschwunden. 1979 wurde die Stätte in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen.
Von der eigentlichen Stadt mit Palästen und Wohngebäuden ist nur noch wenig zu sehen. Die Stadtmauer lässt sich nur noch als Erhebung im Gelände lokalisieren.
Nur wenige Touristen verirren sich zu diesem sehenswerten Monument.
Schuschtar
Berühmt ist die antike Befestigungsstadt aus elemitischer oder achämenidischer Zeit durch die historischen Bewässerungssysteme, die 2009 in das Weltkulturerbe aufgenommen wurden. Das aufgestaute Wasser des Karun Flusses wurde in unterirdischen Qanaten zur Wasserversorgung der Stadt, Bewässerung von Feldern und als Antrieb für Wassermühlen transportiert.
Das Wassersystem zerfiel jedoch über die Zeit und vor einigen Jahren wurde der Betrieb der letzten Wassermühle eingestellt.
Bischapur (oder Bishapur)
Übersetzt heißt Bischapur die "Stadt des Schapur". Sie war eine sassanidische Residenzstadt und liegt auf dem Weg von Ahwaz nach Shiraz. Die Stadt wurde im Jahr 266 von Schapur I. gegründet. Weniger als 10% der Stadtfläche sind bisher ergraben. Vor allem der Palastbezirk ist teilweise restauriert und den Besuchern zugänglich. Bei Ausgrabungen wurden u.a. im Thronsaal viele hochwertige Mosaikarbeiten gefunden, die jedoch in der Schatzkammer des Nationalmuseums Teheran oder in ausländischen Museen gelandet sind.
Die Hauptattraktion in Bischapur sind aber die sechs Felsreliefs im Tal gegenüber der Stadt. Die Reliefs zeigen verschiedene persische Großkönige (Schapur I. und II., Bahram I.) in Investiturszenen mit Ahuramazda oder beim Sieg über Feinde.

06.11.-08.11.: Shiras (oder Shiraz)
Die Stadt liegt im südlichen Zagrosgebirge auf ca. 1500 m Höhe. Bekannt ist sie als "Rosenstadt" aufgrund des Blumenreichtums.
Zwei der berühmtesten Dichter Persiens, Saadi (gest. 1282) und Hafis (gest. 1398) sind dort begraben. Ihnen wurden prächtige Mausoleen mit Parkanlagen errichtet.
Die Zitadelle des Karim Khan im Zentrum der Stadt wurde 1770 fertiggestellt und ist heute ein Museum.
Der Basar von Shiraz ist wie der in Teheran oder Ahwaz sehenswert durch die vielen Architekturelemente.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die bedeutende Pilgerstätte des Schah Tscheragh, der Begräbnisstätte des Bruders des achten Imams Reza.
Persepolis
Nördlich von Shiraz liegt die altpersische Residenzstadt Persepolis. Sie war eine der Hauptstädte im achämenidischen Perserreich und wurde im Jahr 520 v.Chr. durch Dareios I. gegründet. Die Stadt wurde 330 v.Chr. durch Alexander den Großen zerstört. Seit 1979 zählt sie zum UNESCO Weltkulturerbe.
Naqsch-e Rostam
Nur 4 km entfernt von Persepolis liegen die vier Felsengräber von Dareios II., Artaxerxes I., Dareios I. und Xerxes I. mit zahlreichen Reliefdarstellungen.
Naqsch-e Radschab
Nahe den Königsgräbern finden sich vier Reliefs aus sassanidischer Zeit mit Darstellungen der Könige Ardaschir I. und Schapur I. sowie des Priesters Kartir.
Naqsch-e Radschab und Naqsch-e Rostam stehen auf der Antragsliste für die Aufnahme als UNESCO Weltkulturerbe.
Pasargadae
Nördlich von Persepolis auf dem Weg nach Isfahan liegt diese altpersische Residenzstadt auf etwa 1900 m Höhe. Bereits ca. 60 Jahre nach dessen Gründung durch Kyros II. wurde die Residenz nach Persepolis verlegt. Heute ist vor allem das Grabmal von Kyros II. als imposantes Monument zu bewundern. Von der Palastanlage gibt es nur noch wenige Überreste zu sehen.

08.11.-10.11.: Isfahan (auch Esfahan)
Mit knapp 2 Millionen Einwohnern liegt die Stadt auf 1500 m Höhe ca. 400 km südlich von Teheran. Durch die Dynastie der Safawiden wurde Isfahan im Jahre 1598 zur Hauptstadt gemacht und danach durch zahlreiche prachtvolle Bauten und Gärten verschönert.
Zwei der bekanntesten Brücken im Iran sind die Khaju Brücke (Pol-e Chadschu) aus dem Jahr 1650 und die 33-Bogen-Brücke (Si-o-se Pol) aus dem Jahr 1602. Beide überspannen den Zayandeh Rud Fluss.
Der Hascht Behescht Palast aus safawidischer Zeit wurde 1669 fertig gestellt und liegt inmitten einer persischen Gartenanlage. Die reichhaltigen Innendekorationen wurden leider zum großen Teil zerstört, jedoch Ende des 20. Jhdt. teilweise wieder restauriert.
Der Höhepunkt einer Besichtigung in Isfahan ist der Imam-Platz (Meidan-e Emam). Er gehört zu den größten Plätzen der Welt mit 550 m x 160 m Umfang. An den vier Seiten finden sich zwei Moscheen (Scheich-Lotfollah-Moschee und Königsmoschee), die Hohe Pforte mit Palast und der Zugang zum Basar. Der Imam-Platz und die große Königsmoschee stehen auf der Liste der Weltkulturerbestätten.
Im Zentrum des armenischen Viertels von Isfahan steht die Vank-Kathedrale, die von 1606 bis 1655 erbaut wurde. Die Ausgestaltung im Inneren nimmt islamische Ornamentik auf und vereint sie mit christlicher Gestaltung. Angeschlossen ist ein kleines Museum zur geschichtlichen Entwicklung der armenischen Gemeinde.
Abyaneh

Auf der Fahrt zurück nach Teheran Richtung Norden liegt ca, 55 km von Kaschan entfernt das kleine Dorf Abyaneh. Es ist eines der ältesten Dörfer im Iran. Die Häuser sind aus Fachwerk mit Lehm und Stroh gebaut, so dass der Ort auch das "rote Dorf" genannt wird. Es gibt zur Zeit nur noch etwa 50, meist alte Bewohner im alten Ortskern, so dass viele Häuser schon zerfallen sind.
Tappe Sialk
Wenige Kilometer südlich von Kaschan liegen zwei aus Lehmziegelbauten bestehende Ruinenhügel. Tappe Sialk A wurde bereits im 6. Jtd. v.Chr. besiedelt, der jüngere Tappe Sialk B ab dem 3. Jtd. v.Chr. Er besteht aus einer Terrassenanlage (Zikkurat) ca. aus dem Jahr 2900 v.Chr. mit einer gesondert angelegten Nekropole.
Fin Garten
Dieser persische Garten in der Nähe des Dorfes Fin liegt nahe Tappe Sialk südwestlich von Kaschan. Verschiedene Baustile werden hier in den Bauten vereint. Wasserbecken, Fontänen und palastartige Gebäude liegen im Garten verteilt. Ursprünglich geht der Fin Garten auf die Safawiden etwa um das Jahr 1500 zurück.
Seit 1936 steht der Garten unter Denkmalschutz und 2011 wurde er Teil des UNESCO Weltkulturerbes.

11.11.-13.11.: Istanbul
Nach der Rückkehr in Teheran am 10.11. ging es am 11.11. weiter nach Istanbul, wo die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in 2 Tagen "abgeklappert" wurden. Zum Glück ist der November eine ruhige Zeit in Istanbul mit relative wenig Touristen. Besuche der Highlights sind so ohne lange Schlangen möglich.
Start vom Stadtrundgang war das Hippodrom mit dem ägyptischen Obelisken als einem der sehenswürdigen Bauten in der antiken Sportarena.
Die blaue Moschee stand natürlich auch auf der Liste der "Must-sees".
Eines der wichtigsten Highlights in Istanbul ist die Hagia Sophia, die erst Kirche, dann Moschee und dann Museum wurde.
Link: http://ayasofyamuzesi.gov.tr/en
Die Yerebatan-Zisterne aus dem 6. Jhdt. ist die größte der vielen spätantiken Zisternen in Istanbul. 336 jeweils 8 m hohe Säulen stützen den Innenraum mit ca. 80.000 m³ Fassungsvolumen.
Link: http://yerebatan.com/homepage
Der Topkapi Palast ist eine weitere Attraktion in Istanbul, die auch in der Nebensaison sehr stark von Touristen frequentiert wird.
Link: http://topkapisarayi.gov.tr/en
Das archäologische Museum in direkter Nachbarschaft ist zur Zeit teilweise wegen Umbauarbeiten gesperrt. Ein Besuch lohnt sich aber trotzdem, alleine schon wegen der hervorragenden römisch-griechischen Skulpturensammlung.
Link: http://istanbul-tourist-information.com/erlebnisse-in-istanbul/museen-in-istanbul/archaologisches-museum-in-istanbul

Internetseiten zu den Zielen im Iran gibt es meist nur auf Persisch. Auf Wikipedia ist jedoch zu jedem der Ziele ein Eintrag zu finden. Weiterführende Links sind dort ebenfalls aufgeführt.

Weitere Infos siehe ausführlicher Exkursionsbericht

aktualisiert: 26.02.17

 

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