4-h-Enduro Odenheim 2004

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 Carsten+Marion

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Staubig und heiß wie in der Wüste

so hatte ich es mir nicht ganz vorgestellt, als Micha vor ein paar Wochen auch bei uns am Stammtisch (msk) nachfragt, ob jemand bereit sei, sich als Streckenposten für den Pirelli-Magura-Cup in Odenheim zur Verfügung zu stellen.

 

Am Freitag den 25.06.2004 mache ich mich dann nach der Arbeit auf die Socken und will eigentlich kurz nach 19.00h in Odenheim auf dem MSC-Gelände sein, da dort für den Abend gemütliches Beisammensein des Transalp-Stammtisches Pfalz/BW mit Campingübernachtung der Helfer geplant ist. Eine großzügig angelegte Umleitung macht mir in meiner Zeitplanung einen dicken Strich durch die Rechnung und als ich gegen 19.30h eintreffe erwarten mich Carlo und Micha schon ungeduldig, da ich die Salate für die abendliche Grillrunde im Gepäck habe. Nachdem die Maschine abgeladen und der Hunger gestillt ist, kommen wir zum gemütlichen Teil des Abends und mit ein paar Fläschchen Rotwein schaffen wir es tatsächlich bis kurz vor 3.00h die Sportfahrer vom Schlafen abzuhalten.

Einen Augenblick später klingelt der Wecker, denn um 7.30h ist Antreten befohlen und wir wollen ja vorher noch Frühstücken. Katja trifft gerade mit dem Kaffee ein, als ich den Kopf aus dem Zelt strecke, ein paar Minuten später ist auch Carlo mit den Brötchen da. Das paßt! Schnell noch ein bißchen zusammenräumen und dann sind wir schon auf dem Weg zum Zielturm, um uns dort einweisen zu lassen. Ich bin mal gespannt, wie das wird. Die Anderen haben das ja schon ein mehrfach gemacht, aber ich bin an einem Rennen zum ersten Mal in irgendeiner Weise beteiligt. Wir schaffen es gerade rechtzeitig vor den ersten Fahrern an unseren Standorten einzutreffen und jetzt heißt es zunächst 4 Stunden auszuharren, die Fahrer mit Hilfe der Fahne vor einem die Strecke blockierenden Teilnehmer zu warnen und zu hoffen, daß kein Starter größere Blessuren davonträgt.

 

Gefahren wird in Teams mit max. 2 Teilnehmern und 2 Motorrädern. Am Vormittag fahren Einsteiger, Senioren und Oldtimer, am Nachmittag sind die Profis dran.

André und ich haben ein kuscheliges Plätzchen erwischt: Die Sonne kommt erst ca. 2.00h nach Rennbeginn über die Bäume und der Wind trägt den Staub, der sich mittlerweile entwickelt nachdem die Grasnarbe verschwunden ist, in die andere Richtung. Wir sehen über den anderen Streckenabschnitten dicke Staubwolken liegen, die den Fahrern und Helfern das Atmen und Sehen ziemlich schwer machen dürften. Na, mal sehen, wie das heute Nachmittag wird, wenn die Könner fahren. Die werden hier wahrscheinlich ganz anders um die Ecken driften. Im Laufe des Vormittags sehen wir die unterschiedlichsten Fahrtechniken und einige Teilnehmer eiern auch nach der 10ten Runde immer noch ziemlich unkontrolliert um die Ecke. Ca. 2 Stunden nach Startbeginn sehen wir, wie in der Nähe des Start/Ziels der Rettungshubschrauber landet und kurze Zeit später wieder abhebt. Hoffentlich ist da nichts Schlimmes passiert !!! Wie wir später erfahren werden hat der verunfallte Fahrer zum Glück keine ernsthaften Blessuren davongetragen.

Jetzt bekomme ich doch langsam Hunger und müde Beine, aber da sind die ersten 4 Stunden auch schon vorbei. Schnell zu Mittag essen und was trinken und dann wieder zurück auf die Strecke.

Die Streckenführung für die jetzt fahrenden Könner wird ein wenig modifiziert, ein paar nette Schwierigkeiten eingebaut, und finde ich mich plötzlich an einer Steilabfahrt alleine mit meinem Fähnchen wieder. Mhh, das wird ganz schön langweilig heute nachmittag, ohne Gesprächspartner. Und es wird nicht nur langweilig, sondern auch heiß und so richtig staubig. Die Fahrer driften direkt vor mir um die Ecke und unter Hinterlassen einer dicken Staubwolke den Steilhang runter. Zum Glück habe ich mir in weiser Voraussicht ein Handtuch mitgenommen, das ich mir unter meiner schwarzen Schildkappe wie einen Schech um Kopf und Gesicht wickle. Sieht richtig verboten aus und ich bin davon überzeugt, daß der Anblick dieses knallblau vermummten Kopfes mit schwarzer Kappe die Fahrer mehr erschreckt als mein gelbes Fähnchen.

 

Der Nachmittag wird wirklich lang denn ich bekomme im Gegensatz zu meinen Mitleidenden noch nicht mal ein paar schöne Stunts zu sehen. Nach ca. 3 Stunden kann ich Carlo dazu überreden, mit mir den Platz zu tauschen, ich muß meinen mittlerweile kochenden Kopf ein bißchen im Wald kühlen und bekomme dort endlich die Gelegenheit mir anzusehen, wie die Profis eine Steilabfahrt in Angriff nehmen, wo ein Fußgänger nur noch mit größten Schwierigkeiten auf allen Vieren hinaufkommen würde. Ein paar Mal müssen wir beherzt zupacken und ein paar Fahrer am Vorderreifen den letzten Meter den Hang hochziehen. Diese Abschnitte wären für einen Großteil der Teilnehmer am Vormittag schlichtweg unfahrbar gewesen.

Endlich sind diese 4h auch vorbei und als wir uns dann auf den Weg zurück zum Zelt machen kommt mir Pig Pen von den Peanuts in den Sinn der sich immer in einer dicken Staubwolke fortbewegt.

 

Als wir zum Campingareal kommen, herrscht bereits Aufbruchstimmung. Ich packe und wohne noch der Siegerehrung bei, derweil machen es sich Carlo und Micha mit einem Bier gemütlich. Carlo hat übers Wochenende Hausverbot bekommen und Micha leistet ihm Gesellschaft. Georg hat einen wohl einen kleinen Sonnenstich bekommen und bleibt auch noch über Nacht.

Gegen 20.00 treffe ich völlig verdreckt und müde zu Hause ein, wild entschlossen nächstes Jahr wieder dabei zu sein, denn SCHEE WARS trotzdem.

aktualisiert: 14.07.09

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